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Sinn ist in der Philosophie Thema in verschiedenen Bedeutungen, die zunehmend zum Gegenstand von Spezialdiskursen geworden sind. Dieser Emil Angehrn gewidmete Band versammelt Aufsätze aus den Bereichen der Hermeneutik, Phänomenologie, analytischen Philosophie, zu Existentialismus, Symbolphilosophie und klassischer Metaphysik, in bedeutungstheoretischer, sozialphilosophischer, ästhetischer und normativer Perspektive, die die Weite, aber auch den inneren Zusammenhang der Problemstellung deutlich machen sollen. Dabei zeigt sich, dass die Orientierung unserer Wahrnehmungsorgane, die Verstehbarkeit von Handlungen, Symbolen, Kunstwerken und sprachlichen Äußerungen, die Zusammenhangbildung und Selbstverständigung in Hinblick auf das eigene Leben, die Strukturen des Geschichtlichen und des Sozialen von Eigenheiten des Sinns geprägt sind, die die philosophische Parzellierung übergreifen. Diese Eigenheiten - Bestimmtheit, Offenheit, Unverfügbarkeit, Unendlichkeit und innere Ambivalenz - werden in weiteren Beiträgen aus Rechtswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Psychoanalyse, Sozialwissenschaft, Literaturwissenschaft und Kunstwissenschaft befragt und konkretisiert. 1. GESCHICHTE UND GESCHICHTEN ALS BILDUNG UND AUFLÖSUNG VON SINN Michael Theunissen Grenzstreitigkeiten unter Nachbarn. Angehrns Studie zu Zeit und Geschichte Georg Lohmann Verfehlte Geschichte - verfehlter Sinn? Über Sinn in der Geschichte Heiko Haumann Geschichte, Lebenswelt, Sinn. Über die Interpretation von Selbstzeugnissen 2. STIFTEN, ORDNEN, VERNICHTEN METAPHYSIK UND METAPHYSIKKRITIK Christian Iber Sinn zwischen Schein und Sein. Zum Verhältnis zwischen sophistischem Logos und metaphysischer Wahrheit Dominik Perler Der Sinn skeptischer Fragen. Eine Fallstudie Günter Figal Hermeneutik und der Ursprung von Sinn Lore Hühn Sinn und Sinnkritik bei Kierkegaard 3. MEINEN, VERSTEHEN, SICH-VERSTEHEN Anton Hügli Normativität, Interpretation, Selbstinterpretation, oder: Die Fremden sind wir Tilo Wesche Wahrheit und Dialog. Davidsons interpretationstheoretische Wahrheitsauffassung Ralf Simon Zur monadischen Kommunikation von poesieinterner und poesieexterner Interpretation Uwe Justus Wenzel Vom Sinn des Schreibens 4. DER SINN AUF DER SCHWELLE Brigitte Hilmer Kann man ein Urphänomen erklären? Ernst Cassirer über die Genese des Sinns Gottfried Boehm Das Bild als Schwelle Wolfram Groddeck »Aber auch Zarathustra ist ein Dichter«. Zum ambivalenten Sinn des Poetischen bei Nietzsche Annemarie Pieper Homo creator: Sinnstiftung durch Kunst. Der »Mittagsgedanke« bei Camus und Nietzsches »Großer Mittag« 5. GRUND UND ENTZUG DES SINNS IN PSYCHOANALYSE UND DEKONSTRUKTION Axel Honneth Kann Sinn falsch sein? Sinnkritik als Ideologiekritik Joachim Küchenhoff Die Negativität des Symptoms und die Schwierigkeit, Nein zu hören Andreas Cremonini Sinn und Alterität 6. NORMATIVE UND SOZIALE DIMENSIONEN DES SINNS Hans Bernhard Schmid Normativität und prädiskursiver Sinn Kurt Seelmann Selbstwiderspruch als Grund für Rechtszwang. Fremdbestimmung von Lebenssinn? Martin Schaffner Menschenrechte und Demokratie. Über die Globalisierung von Sinn