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Die Griechen verstanden das, was wir "das Wahre" nennen, als das Unverborgene, das der Verborgenheit Entrissene. In der philosophischen Tradition wurde später und wird bis heute "Wahrheit" als bloße Richtigkeit, als Übereinstimmung der Aussage mit der Sache, über die ausgesagt wird, verstanden. Diesem verhängnisvollen Bedeutungswandel geht Heideggers Platon-Vorlesung vom Wintersemester 1931/32 nach. Platons Höhlengleichnis "gibt uns den entscheidenden Wink in das Wesen der Unverborgenheit." Die Frage nach ihr ist die "nach der Wesensgeschichte des Menschen", nach der "Entbergsamkeit" als dem Grundgeschehnis unserer Existenz. Zur Unverborgenheit aber gehört notwendig die Verbergung. Im "Theätet", einem Gespräch über das Wissen, geht es um das Wesen der Unwahrheit als Verdrehung. Verständlich wird, wie das Problem der Seinsverfehlung überhaupt sich in der philosophischen Tradition verengen konnte zu dem der unrichtigen Aussage.