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Heinrich Heine (1797-1856) gilt als Anwalt der sinnlichen Lebenslust. Im Namen des "Sensualismus" kämpft er gegen die christliche Leibfeindlichkeit und die Entsagungsdoktrin der Restaurationsära. Zugleich aber zielt sein Sensualismus auf eine pantheistisch fundierte Versöhnung von Geist und Materie. Im Spannungsfeld von Emanzipation und Versöhnung plädiert Heine von der frühen Prosa bis hin zur Sterbelyrik für ein ganzheitliches Lebenskonzept. In der vorliegenden Studie wird dieses sensualistische Konzept erstmals systematisch als werkästhetische Konstante verfolgt und unter den Aspekten Religion, Politik, Ästhetik und Psychologie thematisch ausdifferenziert. Dabei belegen genaue Interpretationen der "Reisebilder", daß der Sensualismus schon vor dem Pariser Exil die zentrale Leitvorstellung des Dichters ist.