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Die nordischen Wasserkräfte haben wegen ihrer geographischen Eigenart schon immer die Aufmerksamkeit des Ingenieurs und Wirtschaftlers geweckt. Die intensive Entwicklung der mitteleuropäischen Elektrizitätswirtschaft hat dieses Interesse mit der Zeit nur noch gesteigert, da bedeutungsvolle wirtschaftliche Beziehungen geschaffen und angesichts der Entwicklung der Hochspannungstechnik heute schon so weit tragende Aufgaben ins Auge gefaßt werden können, wie die Energieversorgung Nord deutschlands von Skandinavien aus. Den nordischen Wasserkräften wird so eine gegen früher unerwartet große, unmittelbare Bedeutung für die mitteleuropäische Energiewirtschaft zufallen. Die deutsche technisch-wirtschaftliche Literatur bietet, abgesehen von dem historisch noch heute wertvollen Reisebericht von Holz, keine neuere, zusammen fassende Darstellung des überaus reichen Materials; die sehr wertvolle und vielseitige nordische Spezialliteratur ist aber den meisten schon wegen der Sprachschwierigkeiten verschlossen. So schien es, auf die Gefahr hin, in Einzelheiten manchen Bekanntes zu wiederholen, eine nicht undankbare Aufgabe, eine zusammenfassende, naturgemäß im wesentlichen beschreibende Darstellung der nordischen Wasserkraftwirtschaft und -technik zu versuchen, die als eine neuzeitliche teilweise Ergänzung zu meinem 1913 erschienenen und seither wiederholt neu gedruckten Werk "Die Wasserkräfte" an gesehen werden kann. Der Plan, 1920 gefaßt, wurde 1921 mit einer zweimonatigen Studienreise in den drei nordischen Ländern ins Werk gesetzt. Die Durchführung dieser Reise in einer wirtschaftlich besonders schweren Zeit wurde ermöglicht durch ein Stipendium der schwedischen Industrie und ein Dar lehen des Deutschen Reichsverkehrsministeriums. Hierfür sei auch hier der geziemende Dank ausgesprochen.