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Kaum eine andere deutschsprachige Autorin hat bereits zu ihren Lebzeiten so viel Aufmerksamkeit erhalten wie die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Doch trotz der offensichtlichen Medienpräsenz werden ihre Texte oft als "autorlose" Literatur gelesen, die die Vielstimmigkeit der Texte selbst in den Vordergrund rückt. In den Todsündenromanen Lust, Gier und Neid tauchen hingegen starke Autorfiguren als Erzählerinnen auf, die eine Nähe zur realen Autorin suggerieren. Um diesen Zusammenhang zwischen Schreiben, Medialität und schriftstellerischem Engagement im Werk Elfriede Jelineks genauer zu verstehen, lohnt es sich, die Autorfiguren in diesen Texten zu analysieren. In ihnen entfaltet Jelinek nicht nur tiefgreifende Kritik am heutigen mediatisierten Buchmarkt, sondern findet auch ästhetische Antworten auf die Frage, wie sich ein literarisch-politisches Engagement mit und gegen diesen denken ließe.